Der Achillessehnenriss
Die Achillessehne reisst am häufigsten beim Sport z.B bei "Stop and Go" Bewegungen (Squash, Tennis, Badminton) oder bei Sprintbewegungen, die man unaufgewärmt durchführt. Bei vorbestehenden degenerativen Veränderungen kann sie aber auch spontan ohne spezielle Belastung reissen.
Der Patient gibt häufig einen spontanen Schmerz an und kann den Fuss nicht mehr zum Boden hin strecken, wobei "Peitschenschlag" ähnliche Geräusche auftreten können.
Es gibt im wesentlichen 3 Therapiekonzepte:
A: Die minimal invasive Rahmennaht (von mir bevorzugt)
In einer Teilnarkose (Spinalanästhesie) werden die gerissenen Sehnenendigungen mit einer Rahmennaht aufeinander genäht. Diese Operation wird über 4 kleine 1cm lange Schnitte durchgeführt. Durch Annäherung der Sehnenendigungen und dem Überbrücken der einfliessenden Kraft über die Rahmennaht kommt es zu einer raschen Vernarbung der Sehne und diese darf aufgrund der schützenden Naht früh belastet werden. Wenn der Faden sich aufgelöst hat, ist kein Fremdkörper mehr vorhanden. Vorteil dieser Technik ist die rasche Nachbehandlung, das gute funktionelle Ergebnis, die sichere Heilung und das Ausbleiben einer Sehnenverdickung an der Rissstelle.
B: Die konservative Behandlung
Sie erhalten einen Vacoped Stiefel in Spitzfusstellung (damit die Sehnenenden sich annähern). Diesen behalten sie 8-12 Wochen, wobei die Spitzfusstellung allmählich aufgehoben wird. In dieser Zeit benötigen sie einen Thromboseschutz. Sie haben den Vorteil, dass sie sich keiner Operation unterziehen müssen. Der Nachteil ist die lange Behandlungsdauer, die nicht sichere Heilung und die häufige Bildung einer störenden Sehnenverdickung an der Rissstelle.
C: Die klassische offene Sehnennaht
Diese wird nur bei langstreckigen Rissen oder voroperierten Situationen empfohlen, wie z.B bereits operiertem Achillessehnenriss. Dabei wird in konventioneller Technik über einen Hautschnitt die Sehne vernäht. Die Nahttechnik richtet sich dabei nach der Rissform.
Was beim Achillessehnenriss leider auch zutrifft ist, dass dieser so oder so eine langwierige Nachbehandlung mit sich zieht, die bis zu einem Jahr dauern kann. Dies v.a, weil die Sehne ein sehr schlecht durchblutetes Gewebe ist, und somit auch die Heilung nicht sehr schnell abläuft.
Hat man aber genügend Geduld, so kommt es langfristig oft zu einem sehr guten Resultat und sämtliche sportlichen Belastungen sind wieder beschwerdefrei möglich. Manchmal empfiehlt sich hierfür zur Entlastung der Sehne das Tragen einer speziellen Stützbandage.