Der Bänderriss

 

 

Ein Bänderriss am Fuss ist eine sehr häufige Verletzung v.a. beim Sport. Noch häufiger ist die Bänderzerrung. Diese heilt meist folgenlos aus, im Gegensatz zum Bänderriss. Das obere Sprunggelenk besteht aus dem Schienbein, dem Wadenbein und dem Sprungbein und ist bei Bandverletzungen  am häufigsten betroffen. Das gabelartige Gelenk wird auf der Innen- und Aussenseite durch kräftige Bänder stabilisiert. Der Unfallmechanismus ist meist ein Abknicken des Fusses unter starker Belastung nach innen oder aussen. Häufig ist ursächlich das Verpassen einer Treppenstufe oder das Umknicken nach einem Sprung.

 

Der Bänderriss geht mit plötzlichen Schmerzen einher, die sich bei zunehmender Schwellung noch verstärken können. Bei einem kompletten Riss kann es zu einer massiven Instabilität kommen, und der Fuss knickt bei Belastung zur Seite weg.

In den folgenden Tagen entwickelt sich meist ein Hämatom (Bluterguss), welches in der Grösse oft der Verletzung der Bänder entspricht, d.h grosse Schwellung und Hämatom bedeuten meist einen mehrfachen Bänderriss.

Die Diagnose wird mit ärztlicher Untersuchung und  MRI  gestellt. Dabei kann festgestellt werden, wieviele Bänder gezerrt oder gar gerissen sind, und Begleitverletzungen werden dokumentiert. Entscheidend ist hierbei auch die Vorgeschichte: litten sie bereits vorgängig immer wieder unter Misstritten und einer gewissen Instabilität? Dies ist nicht nur diagnostisch sondern auch therapeutisch wichtig.

Primär wird  jede Bandverletzung konservativ behandelt. In der ersten Phase werden Hochlagern, Kühlen, Schonen und antientzündliche Medikamente empfohlen. Eine stabilisierende Orthese kann helfen, damit der Fuss in der Heilungsphase kein Abknicken erleidet und die Bänder stabil verheilen können. Nach der ersten akuten Phase (1-2 Wochen) wird mit Physiotherapie begonnen, um  die Beweglichkeit zu steigern  und die Sicherheit im Unebenen zu verbessern. Die Schiene muss 6 Wochen getragen werden, erst dann zeigen die geheilten Bänder eine genügende Stabilität.

Zu einer Operation entscheidet man sich aus verschiedenen Gründen: z.B bei chronischer (vorbestehender) Instabilität und erfolgloser konservativer Behandlung  oder wenn im MRI ein Riss / knöcherner Ausriss dokumentiert wird, der nicht stabil verheilen kann. 

 

Die Operation wird in  Teilnarkose  (Spinalanästhesie) durchgeführt. Durch einen Schnitt direkt über dem äusseren Knöchel werden die Bänder über Knochenanker refixiert. Bei einem knöchernen Ausriss wird dieser mit einer kleinen Schraube befestigt. Eine Gipsschiene wird noch im Anschluss an die Operation angepasst. Damit dürfen sie an Stöcken aufstehen, das Bein jedoch nur abstellen. Nach 2 Wochen kommt diese Schiene weg, und sie erhalten eine stabilisierende Orthese, wie bei der konservativen Behandlung. Damit dürfen sie voll belasten und wieder stockfrei gehen. Die Physiotherapie beginnt nach 2 Wochen und dauert etwas 8-12 Wochen. 6 Wochen nach der Operation kann die Schiene im Alltag weggelassen werden, diese sollte jedoch beim Beginn der Aufnahme einer sportlichen Aktivität sicherheitshalber getragen werden.